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Im Kriegswinter

Veröffentlicht am 03.12.2022

Am Anfang vom Ende

Doch, ich muss es auch schreiben, wie lächerlich es ist, wenn die Konzernpresse sich über die Anti-Corona Proteste in China freut. Und hofft, dass es auch gegen die chinesische Regierung geht. Sicher gibt es auch dort ein paar NGOs, die gerne eine farbige »Revolution« (eher Konterrevolution) inszenieren möchten. Ich habe aber die Hoffnung, dass sich die Chinesen nicht so leicht um den Finger wickeln lassen. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch Kommunisten etwas lernen können.

Diese Hoffnung habe ich bei uns nicht. In der Stuttgarter Zeitung, wo nun wirklich ein jeder seinen Senf aktuell zur Messerverbotszone in der Innenstadt abgeben darf, ist nun der Zeitungsliebling Cem Özdemir an der Reihe. Exklusiv darf er dort sagen, was wir noch nicht wussten, nämlich dass in der Innenstadt niemand ein Messer braucht, also haben diese dort nichts zu suchen. (Hindert die Tatsache, dass niemand Herrn Özdemir braucht, diesen, uns in der Innenstadt heimzusuchen? Und wer ist für den Geldbeutel gefährlicher? Ein Regierungsmitglied oder ein Messer?)

Ich frage mich, wenn man dort kein Messer braucht, warum nimmt man sie dorthin mit? Einblicke in andere Welten sind hier nicht zu erwarten. Sollten die Kontrollen kommen, dann aber nicht vor Weihnachten, da es schon schlimm genug ist, wenn ich am Stuttgarter Flughafen immer(!) auf Sprengstoff kontrolliert werde. (Die suchen sich immer den Harmlosesten zur Kontrolle heraus; kann man ja verstehen, wer will schon dauernd Ärger.)

Was mir größere Sorgen bereitet, sind unsere (psychologischen) Kriegsvorbereitungen. Man hat den Eindruck, dass unsere Bevölkerung langsam an eine direkte Kriegsbeteiligung gewöhnt werden soll. Hungern und frieren Zuhause sind ja nur der Anfang, jetzt drehen auch die Stuttgarter Stadtbahnen (SSB) die Heizung runter. Für die Kunden, die nur ein paar Haltestellen mitfahren, ist das ja kein Problem, aber was machen die Fahrer? Frieren bei der Arbeit, das ist ja wie im öffentlichen Dienst a.a.O., z.B. in der Stadtbibliothek. Fahren die Fahrer dann schneller, damit ihnen warm wird? Ähnlich wie in der Stadtbibliothek, arbeiten sie dann schneller? Vielleicht ist die Lösung, die Zahl der Arbeitskreise zu erhöhen, dann wird einem doch in bewährter Runde schneller gemütlich.

Mal sehen, wann Herr Selenskyi sich auch bei uns um die Wärmestuben kümmert. Freilich wird die hiesige Regierung auch dort die Temperatur absenken, denn wir sparen gerne für die Profitrate der US-Konzerne.

Und wenn die dt. Abgeordneten sich um die Hungerkatastrophen der Vergangenheit kümmern, dann könnte ihnen ein Blick in die eigene Kolonialgeschichte, von der Englands ganz zu schweigen, lehren, dass sie nächste Woche schon die nächste Abstimmung in Sachen Genozid unternehmen sollten, d.h. bis zur nächsten Wahl dürfte das Parlament mehr als ausgelastet sein.

 

Die Lohnquote sinkt dramatisch? Was machen unsere Gewerkschaften? Mit.

»Vorn halten sie die Ideale hoch, hinten die Preise« (KK)

 

 

Tipp:

Ganser, Daniele: Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. Eine Chronik von Kuba bis Syrien. Frankfurt/M. 2022 (2. Aufl.)

 

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