Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Pferd frisst Hut (mit Hirn)

Veröffentlicht am 04.02.2024

Theater Basel

Hier geht es nicht um die Spielfilmkomödie von 1939: Der Florentiner Hut, obwohl beide Male Eugène Marin Labiches Bühnenkomödie die Vorlage bildet.

In Wikipedia lesen wir: „Die inoffizielle Uraufführung fand am 3. April 1939 in Anwesenheit Adolf Hitlers auf dem KdF-Schiff Robert Ley während dessen Jungfernfahrt statt.‟ Übrigens mit Heinz Rühmann, und wie es damals hieß: „die Pointen hageln wie Maschinengewehrfeuer.‟

 Die Neuinszenierung verdankt sich dem Theater Basel, Musik ist von Herbert Grönemeyer, Inszenierung Herbert Fritsch, der mir in letzter Zeit (leider) öfters begegnet.

 Was soll man zu Basel* sagen: Immerhin machen sie ein Projekt für die braven Bürger dort, die nun auch tagsüber in die große Theaterhalle dürfen und dort z.B. arbeiten, schwatzen usw. Betreute Öffentlichkeit sozusagen.

 Über das Stück lässt sich nicht viel sagen, die Musik treibt das Ensemble zu allerhand Bauchlandungen, das Bühnenbild besteht vor allem aus Türen; es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Der beste Moment in jeder Hinsicht ist der Schluss.- Leider spielt die Musik dann weiter, wohl, wie häufig, um den Beifall zu befeuern und die mühsam erzeugte Spannung noch etwas zu erhalten. Was bleibt von dem Stück in Erinnerung? Eine verstaubte Heiratsklamotte. In Zeiten, wo jeder jeden heiraten darf, nur mit der Bigamie hapert es noch, vermutlich, weil die Erbfolge vorher noch zu klären wäre, macht das nicht mehr viel her.

Das Ganze lohnt nicht weiter, Tempo auf der Bühne und des Vergessens dürften ähnlich sein.

Es gibt noch eine Karikatur auf die Arbeiterklasse im Stück, das ist der Mann, der zu viel schwitzt und das mehrfach singen darf. Schön, wenn das Theaterpublikum etwas zum Lachen hat.

 Auf unserem weiteren Weg sind wir noch Kiental ins Hotel Bären gefahren, leider hatte es geschlossen. Wir sind aber auch ca. 100 Jahre zu spät. Aber daran gibt es keine Erinnerung und kein Theater. Dabei wäre das Konferenzthema leider wieder brennend aktuell.

 

* Ganga Jey Aratnam, Ueli Mäder, Sarah Schilliger: Wie Reiche denken und lenken. Reichtum in der Schweiz: Geschichten, Fakten, Gespräche, 2010

PS: Die Schweiz war mal ein spannenderer Ort. Siehe z.B. Michail Schischkin: Die russische Schweiz - Ein literarisch-historischer Reiseführer. Limmat Verlag: Zürich, 2003

 PPS: In der SZ, die sonst nicht mehr groß von Bedeutung ist, schreibt deren Kritiker: dass er froh sei: "mal drei Stunden lang nicht an die großen Welt- und Menschheitsprobleme gemahnt zu werden". Ich denke, das Gegenteil ist richtig! Das Stück zeigt das zentrale Problem der SZ und der hiesigen Menschheit: wo ist das Hirn hin?!

 

Cookie-Regelung

Diese Website verwendet Cookies, zum Speichern von Informationen auf Ihrem Computer.

Stimmen Sie dem zu?