Theater ist keineswegs immer oder auch nur eine Kunstform, meistens wird es von Leuten veranstaltet, denen es an Aufmerksamkeit fehlt, wie sie meinen & zeigen
Die einen sprechen sich aus, die anderen schreiben es auf. Ich schreibe meine Ärgernisse der Woche für Sie auf. Nicht, dass das etwas ändern würde, glaube ich zumindest nicht, aber es freut einen schon, wenn dann eine sagt, dass es ihr ähnlich (er-)geht.
1. In einem Stadthotel in Basel bekommt man seine Hände kaum unter den Wasserhahn, weil der Abstand zum Waschbecken geschätzt kaum 10 cm sein dürfte. Und ich habe keine dicken riesigen Hände. Das Füllen einer Wasserflasche ist ganz unmöglich. Zum Ausgleich ist das Personal an der Rezeption überqualifiziert – und sehr freundlich.
2. Jahrbuch 25 »Theater heute«. Zwei kurze Beispiele dafür, dass das Ding seinen Platz in der grauen Tonne verdient. Übrigens beginnt das Heft mit einem Pullover-Werbung S. 7 bzw. einer dazu passenden »Ästhetik« . Pardon – mit einem Bild einer Adaption von Schnitzlers »Fräulein Else«. Das Bild reicht, da brauche ich keinen Text.
a) »Mensch werden« – ist so ein Fall, wie man den Geist eines Stückes bzw. dessen Gesellschaftskritik vertreibt und im beliebten zeitgenössischen »Diskurs« versackt, d.h. dort die Menschenwerdung entdeckt. (Mir graut vor den Voraussetzungen! dieser »Menschwerdung«.) Ich sehe in dieser Rezension das Gegenteil, die Bereitschaft mitzumachen, denn so schlimm kann es doch nicht werden, wenn hinterher… Kein Mensch hier, und die Menschlichkeit ist auf den Diskurs gekommen. Wäre sie im Stück am Ende doch gestorben, hätte der Nachruf mehr Ehrlichkeit gehabt.
b) Schlimm sind die Soziologen, die hier zu Wort kommen, diesmal Steffen Mau, der als Soziologe anders als in der Tageszeitung ein »breiteres Deutungsangebot« unterbreiten möchte. Deshalb: »Meine Leitfrage für heute ist…:« So fangen sie immer an, die ein Referat halten müssen, mit dem »heute«. Als wäre, wenn einer das Maul aufmacht, da schon ein »jetzt«; meistens kommt ein Trübes heraus, finstere Vergangenheit oder das Übliche.
Bei Mau kommen Sachsen und Mecklenburger heraus, Achtung hier spricht der Soziologe!, und letztere haben mit Gauck und Merkel tragende Rollen übernommen! Wäre ich ein Mecklenburger würde ich mir diesen Eintopf verbieten. Aber der Mann schürft tiefer als jede Zeitung, wenn er zum Systemwechsel von Diktatur zur Demokratie gelangt, von der Plan- zur Marktwirtschaft!
Da reicht mir der erste Absatz, um lieber schnell umzublättern, zum Höhepunkt, wenn die »Kritiker« abstimmen dürfen, was an Bedeutung hat…, dass die, die mitmachen, für mich keine mehr haben. Dabei sein ist meistens der größte Fehler, häufig aber Zeitverlust.
Muß ich da noch weiter lesen?