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Die FAZ bereitet sich und uns auf Frau Wagenknechts Zukunft vor

Veröffentlicht am 20.11.2023

Umfaller

Der deutsche Professor ist für vieles gut: für die Regierung, den Staat oder die sogen. unabhängige Presse, also frei von Sinn und Verstand, eben „Denken‟ für Regierung, Großkonzerne usw. (Es fehlt noch die Nation, aber das wird schon noch kommen, das üben wir gerade mit der Ukraine und Israel).

 Das war eine kurze Zeit an bestimmten Orten anders, aber nun ist es wieder wie im Kaiserreich. Ich erinnere mich an eine Lektorin in China, die gegen Bologna war, weil damit auch eine Entwertung der alten Abschlüsse stattfand, der Master als neues Diplom. Aber es hat sich nicht nur der Abschluss verändert (entwertet), sondern das komplette Studium und die Lehre, jüngst hat das Michael Meyen gut beschrieben.

Kritische Geister wird man in Zukunft außerhalb der Universitäten suchen müssen, und ihre Bücher werden eher im Selbstverlag als bei Suhrkamp erscheinen. (Gerade erschienen: Andreas Sönnichsen: Die Angst- und Lügenpandemie.*)

Nun bekommt Herr Lütjen für seinen lauwarmen Kaffee, durch den er Frau Wagenknecht ziehen möchte, eine ganze Seite. Wenn einer Demokratieforschung betreibt, dann kann man davon ausgehen, dass er sie bis heute nicht gefunden hat, und er seinen Lehrstuhl der Tatsache verdankt, dass er sie allenfalls bei seinen Brötchengeber finden wird. Und alle anderen sind des Teufels. Na eben wie bei der Religion, bei den Konvertiten usw. - Mir ist hier Herbert Wehner eingefallen, der auch die Seiten gewechselt hat, oder Willi Brandt, obwohl beide doch nicht ganz nach rechts umgefallen sind, Brandt wollte sogar mehr Demokratie wagen. Zumindest theoretisch.

 Andere haben dazu gelernt, das kann man von einem braven Professor aber nicht verlangen, der nun seine Tasse ausgeleert hat und im Kaffeesatz womöglich Benita Mussolini entdeckt. Das hat etwas von der anfänglichen Schätzung dieses britischen Forschungsinstituts, das, wenn es recht gehabt hätte, vermutlich inzwischen allein noch auf der Welt gewesen wäre, alle anderen tot: an, mit und durch Corona. Aber was schert das! Und wen?!

 Auch wenn der Sinn des Artikels vielleicht das Halali der beginnenden Jagd darstellt, fragt man sich warum? Nun, schätze, die bürgerlichen Parteien fürchten weniger die schwache Linke (warme Worte, lauwarme Taten), sondern die Konkurrenz um die warmen Pöstchen, das Gedränge in den Stiftungen und beim Antichambrieren bei den Herren Gates oder Soros oder. Man kann diese Bagage, diese Wiedergänger des 19 Jh. und früher, an keiner Hand aufzählen.

 Wenn es Linke gibt, die nach rechts umgefallen sind, dann weil sie Gläubige waren, und eben die Kirche gewechselt haben, als es in der alten zu schlimm wurde, oder eben Opportunisten, Karrieristen. Und leider ist es mit dem wichtigsten Kriterium eines Kommunisten, die Fähigkeit zur Selbstkritik, bei diesen nicht weit her oder etwas formell… Mehr Umfaller gäbe es in die andere Richtung, wenn es dort mehr zu holen gäbe.

 Wir haben die Hoffnung, dass wir uns am Projekt von Frau Wagenknecht zumindest eine Zeit lang erfreuen dürfen, etwas Besseres gibt es eben im Moment nicht. Wenn Herr Lütjen immer noch Partizipation lehrt, auf die wir freilich weiter warten dürfen und nach Demokratie forscht, ein Lehrstuhl, den man an die historische Fakultät verschieben sollte. (Der Kaffee dort ist auch nicht schlechter. Nur bei den Osteuropaforschern ist das eine braune gallige Brühe, da will niemand hin.)

 Ich hoffe, Frau Wagenknecht und ihre Freunde werden Herrn Lütjen noch eines Besseren belehren.

Was die soziologische Informiertheit dieser Geschichte angeht, so reicht ein Blick in die Geschichte der FAZ, dass wir auch hier auf allerhand gefasst sein müssen, nur auf den klugen Kopf werden wir wohl noch lange warten müssen.

 

* Siehe auch: https://apolut.net/im-gespraech-andreas-so%cc%88nnichsen/

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