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Meine Lektüre: Reichtum

Veröffentlicht am 25.08.2023

Eigentum ist Diebstahl (Proudhon)

Mäder, Ueli u.a.: Wie Reiche denken und lenken. Reichtum in der Schweiz: Geschichte, Fakten, Gespräche. Rotpunktverlag 2010

  

"Die Hälfte der 300 Reichsten ist in der Schweiz durch Erbschaften reich geworden. Familien geben viel Reichtum intern weiter (...). Das Erbrecht unterstützt sie dabei."

  Woran mag das liegen; wer, d.h. welche Parteien machen diese Gesetze, die den Interessen der Massen der Menschen entgegenstehen?

  "Dass wir bei unseren Anfragen fast durchwegs auf offene Türen stießen, freut uns. Das sagt auch etwas über die Kultur von Reichen in deren Schweiz aus." 13

  Kultur? Da fällt mir Karl Kraus zum Kommunismus ein:

 "der Teufel hole seine Praxis, aber Gott erhalte ihn uns als konstante Drohung über den Häuptern jener, so da Güter besitzen und alle andern zu deren Bewahrung und mit dem Trost, daß das Leben der Güter höchstes nicht sei, an die Fronten des Hungers und der vaterländischen Ehre treiben möchten. Gott erhalte ihn uns, damit dieses Gesindel, das schon nicht mehr ein und aus weiß vor Frechheit, nicht noch frecher werde, damit die Gesellschaft der ausschließlich Genußberechtigten, die da glaubt, daß die ihr botmäßige Menschheit genug der Liebe habe, wenn sie von ihnen die Syphilis bekommt, wenigstens doch auch mit einem Alpdruck zu Bette gehe! Damit ihnen wenigstens die Lust vergehe, ihren Opfern Moral zu predigen, und der Humor, über sie Witze zu machen!"

  Nun, diese Drohung gibt es in der Schweiz und leider auch in D. nicht mehr. Es scheint, die Reichen haben gewonnen und müssen sich keine Sorgen um eine große Zukunft machen.

  "Denn allein im Jahr 2007 waren die dreihundert Reichsten in der Schweiz um insgesamt 74 Milliarden Franken reicher geworden und erreichten einen neuen Vermögensrekord von 529 Milliarden Franken (...). Diese Summe ist größer als das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (512 Milliarden Franken für 2007)."

  Also, die sind reicher als der Staat, in dem sie leben. Sie können alles und (fast) jeden kaufen, (fast) jede Opposition ruhigstellen, einbinden oder auch eine Weile fördern, bis sie abhängig sind. Oder sie eliminieren.

  Und Dank unserer Gewerkschaften wird das auch so weitergehen:

 "Der Unterschied zwischen CEO und dem tiefstbezahlten Angestellten nahm bei der UBS zwischen 2008 und 2009 um ganze 753 Prozent zu". Und nimmt man Boni etc. dazu, verdiente der Credit-Suisse CEO Brady Dougan 2009 1812 Mal mehr als eine schlechtest bezahlte Mitarbeiterin.

  Bei uns dürften die Verhältnisse nicht besser sein, das Bürgertum und Teile der Linken sind ähnlich orientiert. Die Autoren interessiert, wie es ausgerechnet in Basel mit einer linken Mehrheit in der Regierung zu so großer Verteilungsungleicheit kommen kann? Dazu bemühen sie den Soziologen Robert Michels, der interessante Sachen zur Sozialdemokratie geschrieben hat - 

  "Gleichwohl gilt es, das kritische Potenzial aufzunehmen und den gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den angeblichen Gegenpolen von Big Business aus Chemie / Pharma einerseits und dem 'linken Basel' andererseits nachzugehen, um eine Erklärung für die anhaltend hohe Vermögensungleichheit zu finden. Zweifellos spielt hier das großzügige und liberal gesinnte Mäzenatentum der Basler Reichen eine wichtige Rolle." Auch bei uns stellt sich die Frage, wer und was das kritische Denken lähmt oder in eine genehme Richtung steuert?

 

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

 Ihr

Hans Buchhalter

 

Und noch ein Rätsel. Gerne können Sie mir die Lösung schreiben, auch wenn ich leider keine Preise zu vergeben habe; außer: gut!

 

Rätsel: Rechts oder Links? Zeitgemäß oder Veraltet:

 

1. Strophe

 

»Eines müssen Sie ohne Unterlaß festhalten,

 ohne Unterlaß verbreiten: Unser Hauptfeind, der

 Hauptfeind aller gesunden Entwicklung des deutschen

 Geistes und des deutschen Volkstums, das ist heut-

 zutage die Presse! Die Presse ist in dem Ent-

 wicklungsstadium, auf welchem sie angelangt ist,

 der gefährlichste, der wahre Feind des Volkes,

 ein um so gefährlicherer, als er verkappt auftritt.

 Ihre Lügenhaftigkeit, ihre Verkommenheit, ihre

 Unsittlichkeit werden von nichts anderem überboten,

 als vielleicht von ihrer Unwissenheit ....«

 

 

 

 

 

 

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