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Und die Grünen riefen, der Patriotismus soll uns erwärmen, die kalte Wohnung habe ich zuhause

Veröffentlicht am 17.05.2024

Die FAZ macht Werbung (Update 20.5.)

Die FAZ (16.5.) macht Werbung: einmal für ein neues Cabriolet von Mercedes-Benz, das „serienmäßig-maßgeschneidert‟ angeboten wird. Ersteres dürfte die Realität, letzteres die Individualität der Käufer ansprechen, also falsch herum, aber wir haben es mit Werbung zu tun. Worin besteht nun das Individuelle für die potenten Käufer? Übrigens ist das Nummernschild ohne eine „E‟ am Ende, mag das das Ende des „E‟ einläuten? Nun Sie können wählen zwischen verschiedenen Verdecken, Polsterungen und Zierelementen. Gibt es Zierleisten? Kann man deren Farbe wählen? Was ist Zierde an diesem Auto? Früher hätte man das Auto also solches für seinen Besitzer beworben, jetzt bleibt die Farbe des Verdecks, die Art der Polsterung und ein paar überflüssige Spielereien, die eben die Individualität der Käufer ansprechen und ihr entsprechen.

„Der Individualismus, der aus dem allgemeinen Nichtskönnen [Planen Sie den Rückruf schonmal ein] jedem das seine rettet, und die Maschine [die Firma: MB], die für Verbreitung dieser Einzigkeit Sorge trägt, sie bereichert ihr Zeitalter um ungeahnte Dinge… Greuel auf Greuel.‟

 

Aber es wird auch noch die „Grüne Liebe zur Heimat‟ beworben. Zu dem Artikel, der meine Vermutung, dass der „Stamokap‟, nachdem er vergessen wurde, nun doch noch ins Leben zurückgekehrt ist, die Verschmelzung von Staat und Monopolen, andere nennen das umgekehrten Totalitarismus (S. Wolin), gibt es eine Zeichnung, die in anderem Zusammenhang eine Karikatur auf irgendwelche Reichsbürger sein könnte. Man sieht ein Haus in einer Landschaft mit Windrädern von einem Zaun umgeben. Es gibt einen Fahnenmast, wie sonst nur bei strammen Rechten, die Deutschlandfahne ist aufgezogen, ein kleines Häuschen und davor scheinen zwei Wanzen zu sitzen, eine kleine liegt in einer Wiege. Was soll uns das sagen? Nimmt hier einer einen Justizminister nicht ernst? Und wenn der von dort kommt, hat er dann braune Erde unter seinen Stiefeln?

Die Unterschrift zur Überschrift reicht mir völlig: „‟Warum wir uns dem Phänomen Patriotismus öffnen sollten‟. Natürlich von einem Grünen, und da von einem Justizminister können wir sicher sein, dass er nicht in jene Falle tappt, in der Herr Höcke aus Thüringen gelandet ist. Die Nazis haben so viel gesagt, was in unseren Sprachgebrauch überging, und auch nicht „auszurotten‟ ist, wer soll das alles wissen? Und das, was jener Satz „Alles für Deutschland‟ sagt, das hätte in anderen Zeiten und ähnlich formuliert („Dein Land braucht dich‟ - mit Haut und Haar, das Hirn kannst du Zuhause lassen) auch von der CSU und den anderen Staatsparteien kommen können.

Aber sicher wird, wer das lesen möchte, eine schöne Differenzierung von Nationalismus und Patriotismus entdecken; die Deutschland-AG ist mir noch gut in Erinnerung. Hätte der Mann nur gesagt, alles für die Firma, noch mehr Spenden wären geflossen und keine braven Richter vollzögen nach bescheidenem Wissen und regierungstreuem Gewissen ein Urteil.

Der Trick ist, wenn alles für Deutschland ist, was ist dann für mich? Ganz einfach, wenn ich auch Deutschland bin, dann nehme ich meinen Teil, der Rest für die andern. Bei der AG nennt man das Rendite, und der mit den meisten Anteilen hat’s, das ist bei Deutschland auch so. Wann war das anders? Unterm Kaiser? Danach? Die Eigentumsverhältnisse sind ähnlich wie damals oder noch schlimmer. Also für die einen bedeutet das, sie geben alles, und wenn sie nichts haben, wie die ukrainischen (armen) Männer, dann ihr Leben, die andern sich Deutschland oder die Ukraine, und nehmen das und mehr, eben alles, gerne - in eigentumsübertragbarer Form.

Aber so kann das natürlich nicht gemeint sein, deswegen lese ich noch die letzten Zeilen des Artikels. Ich bin vom Phrasensumpf, der einen von den Wahlplakaten antötet, so mitgenommen, dass ich lieber noch den Schluss, gerne mit Aussicht, mitnehme. Da kommt nun, was nun gar nicht hierher passt, so wie im Christentum das Himmelreich nach der irdischen Plage (für die Armen), der beliebte Satz mit der Würde, die unantastbar sein soll. Eben wie das Himmelreich für die Christen, für die elenden Staatsbürger der süße Trost, sie wären unantastbar. Ob das die Bundesanstalt für Arbeit, die Sozial- und Wohnungsämter, die Bürgerämter, die Polizei, der „Arbeitgeber‟, der Vermieter usw. auch so sehen? Nun sollen wir also auch noch die Stiefel, die uns treten, liebevoll küssen, da sie vor brauner Heimaterde strotzen?

Wären die Grünen zufrieden ihre SUVs, ihre Windräder, ihre Vorgärten, ihre Hunde, das Seine und Ihre zu lieben, uns wäre viel geholfen.

In Deutschland ist es so, bevor die Massen in den Krieg ziehen, lernen sie zu lieben, was sie dann zerstören. Wir rüsten auf, und geben dann der Ambivalenz unserer Gefühle nach. Danach wird zerstört und diesmal „Alles‟.

 

 

„Nichts ist engherziger als Chauvinismus oder Rassenhaß. Mir sind alle Menschen gleich, überall

gibts Schafsköpfe und für alle habe ich die gleiche Verachtung. Nur keine kleinlichen Vorurteile!‟

„Denn der bessere Mut war der meine, im eigenen Lager den Feind zu sehen!“

»Daß die alte Dummheit noch lebt, diese Erkenntnis quillt täglich aus allen Poren unseres Staatswesens: braucht man sie dadurch zu beweisen, daß man sich anstrengt, neue Dummheiten zu ersinnen?« Karl Kraus

 

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