Aus "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" wurde "Am grünen Wesen soll die Welt genesen"* , auch sonst wurde allerhand modernisiert, diversifiziert.- Fortschritt im Rückschritt oder wir betreten alte Bahnen mit neuen Schuhen.
Das christliche Mittelalter hatten wir ja schon, und die Sozialdemokraten haben ihren "Zukunftsstaat" für eine Regierungsbeteiligung mit Ministergehältern und noch besseren Aussichten (siehe z.B. Herrn Sigmar Gabriel) eingetauscht.
Nun die Grünen als Wiedergänger der WK1- und WK2-Krieger gegen Russland, das zwar nicht mehr rot ist, aber immer noch viel verspricht.
Wie wäre eine bürgerliche Haltung?
"Deshalb läßt Kraus - mitten im Krieg - durchblicken, wessen Sieg er wünscht: 'Die einen wollen den Export und sagen, es handle sich um ein Ideal; die andern sagen, es handle sich um den Export, und diese Offenheit ermöglicht schon das Ideal. Und sie könnten es dann andern zurückerobern, indem sie sie von den kulturwidrigen Gewohnheiten befreien, es als 'Aufmachung' für ihre Fertigware zu verwenden."
Auf Heute bezogen, wie damals schon auch, wird die Irrationalität der kapitalistischen Gesellschaft, bzw. der Bourgeoisie als herrschende Klasse, deutlich, indem sie lieber den eigenen Untergang in Kauf nimmt, als über ihre Geschäftsbeziehungen nachzudenken.
Zum Vergleichen
Und zur Erinnerung, was so Tradition bei uns hat, und besseren Einordnung: "Da der Aspekt des antislawischen Rassismus in der westlichen Geschichtswissenschaft weitgehend ignoriert wird, sei an dieser Stelle auf die instruktive Darstellung eines Nicht-Historikers verwiesen, der aber seine Quellen im Gegensatz zu manchem etablierten Geschichtswissenschaftler präzise benennt: Der Publizist und Schriftsteller Ralph Giordano wies vor knapp 20 Jahren unter dem Titel Der andere Holocaust nach, dass die Praktiken der Judenverfolgung – soweit es der Kriegsverlauf erlaubte – im Rahmen des Generalplan Ost auch auf die als 'Untermenschen' angesehenen Slawen angewendet wurden. Der entscheidende Unterschied zur Shoah besteht allerdings darin, dass die antisemitische Politik auf restlose Vernichtung ausgerichtet war, während die slawische Bevölkerung nach pseudowissenschaftlichen Kriterien in verschiedene Kategorien eingeteilt und auf der Basis dieser Selektion verschiedenen Zwangsmaßnahmen unterworfen wurde (Germanisierung, Versklavung oder Vernichtung)." Siehe Ralph Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die einen (Israel) dürfen nun alles nachholen, was andere ihnen angetan haben, die Russen aber nicht?
Aushalten?
Wir fragen uns, ob sich die Geschichte wirklich wiederholen muss - bis zur Vierten Walpurgisnacht, die dann aber wirklich die letzte sein wird. Die Dritte war Kraus Antwort auf den Nationalsozialismus; leider ist sie weniger bekannt als sein Satz: „Mir fällt zu Hitler nichts ein.“ Die Frage war damals wie heute: angesichts des Vernichtungsprogramms, kämpfen bis zum Sieg, auch wenn es eher ein Kämpfen bis zum Untergang war, ist und sein wird, ob Satire dem noch gewachsen ist? Sollen wir uns shakespearmäßig aufhalten, trösten?
„Gott, wer darf sagen: schlimmer kanns nicht werden?
‘s schlimmer nun, als je.
Und kann noch schlimmer gehen; ‘s ist nicht das Schlimmste
Solang’ man noch sagen kann: dies ist das Schlimmste.“ (Karl Kraus: Die dritte Walpurgisnacht)
Scharf nach links
Manche Auswege scheinen versperrt, der etwa den Erwin Schulhoff (1894-1942) ging: von Dada über die Wiener Schule (Schönberg) zum Kommunismus. Von ihm ist mein Lieblingsstück, das das von John Cage 4:33 vorweggenommen hat: In Futuram als Teil der Fünf Pittoresken (1919). Eine Art musikalischer Kommentar zu der Sprachlosigkeit, die einen befällt, wenn man sieht, was unsere Politiker anrichten. Und nun noch statt Bürgergeld, Kitas, Krankenversorgung mehr Waffen. Mutter Courage alias Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann sorgt für ihre Freunde von Rheinmetall &Co.
Wir dagegen sorgen uns um das Leben, dem es nicht nur in der Ukraine und im Gaza immer schwerer gemacht wird, so dass ihm nur bleibt, zu den Engeln zu flüchten.
Und wir? Denken darüber nach, dass das mit Herdenimmunität schon schief ging, und nun, dass das Herdentier doch noch zum Schlachtvieh taugt, da nutzt auch der Vegetarier nichts. Oder wird bald fleischlos gestorben? Hirnlos gemordet auf alle Fälle.
Wir wünschen uns den Kommunismus als Drohung zurück, dass jeder Krieg in einen Bürgerkrieg verwandelt werden muss ( - Der Hauptfeind steht im eigenen Land, Karl Liebknecht) -, auf dass sich alle heißen und kalten Krieger (Imperialisten) es zweimal überlegen, ob sie dieses Risiko eingehen, denn die Chance war und unsere, dass sie alles verlieren. An dieser Drohung müsste man arbeiten, wenn man Frieden möchte.
Literatur
Djassemy, Irina: Die verfolgende Unschuld. Zur Geschichte des autoritären Charakters in der Darstellung von Karl Kraus. Böhlau Verlag 2011
* https://www.deutschlandfunk.de/die-gruenen-sind-angetreten-um-die-welt-zu-retten-100.html
Den Hinweis kann man natürlich auch weglassen, er ist überflüssig.